Bert Flossbach, Manager des milliardenschweren FvS Multiple Opportunities, hält Gold die Treue. "China hat sich mit der Schwächung des Renminbi in den globalen Abwertungswettlauf eingereiht. Dadurch wächst die globale Bedeutung von Gold als Währung der letzten Instanz", schreibt der Gründer der Kölner Vermögensverwaltung Flossbach von Storch in seinem soeben erschienenen Jahresbericht. Im FvS Multiple Opportunities waren Ende 2015 acht Prozent des Fondsvermögens in Edelmetalle investiert.

Die unverändert expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und der Bank of Japan erhöhten letztlich die Risiken für das gesamte Finanzsystem. "Niemand kann sich mehr vorstellen, wie die aufgeblähte Geldbasis der Zentralbanken, die sich allein seit Beginn der Finanzkrise mehr als verdoppelt hat, ohne extreme Entzugserscheinungen wieder geschrumpft werden kann", so Flossbach. Dagegen wachse die geförderte Goldmenge seit der Freigabe des Goldpreises im Jahr 1973 nur um rund 1,5 Prozent. "Gold bleibt unseres Erachtens deshalb eine sinnvolle Versicherung gegen Krisen des Finanzsystems und die Inflationierung des beliebig vermehrbaren 'Schuldgelds'."

"Einige besonders interessante Anlageopportunitäten"
Um 2016 erfolgreich zu sein, sei eine "sehr opportunistische Anlagestrategie vonnöten", schreibt Flossbach. Dabei gelte es, die ökonomischen Risiken und Ertragspotenziale jedes Investments mit kaufmännischer Sorgfalt abzuwägen. "Dadurch lässt sich auch ein prozyklisches Vorgehen vermeiden, das volatilitätsgemanagten Anlagestrategien innewohnt."

Das treffe nicht nur auf Aktienanlagen zu, sondern auch auf Anleiheinvestments. "Ironischerweise finden sich hier trotz des Tiefzinsumfelds derzeit einige besonders interessante Anlageopportunitäten", betont Flossbach. Er hat vor allem Unternehmensanleihen mit Bonitäten knapp über oder unter der "Investmentgrade"-Schwelle im Blick. "Hierbei handelt es sich nicht um sogenannte 'Junkbonds' (Schrottanleihen), sondern um Titel von soliden Unternehmen, die im Sog einer Verkaufswelle über Gebühr abgestraft wurden", so Flossbach. (bm)