Das erste Quartal 2022 hat eine Trendwende bei der Inflationsentwicklung eingeläutet: Während die Vermögenspreise im Vergleich zu den vergangenen Quartalen nur moderat anstiegen, legten Verbraucher- und vor allem die Erzeugerpreise kräftig zu, analysiert Flossbach von Storch. Seit Jahresbeginn sind die Verbraucherpreise um 5,8 Prozent gestiegen und damit so stark wie seit dem Jahr 2005 nicht mehr. Die Erzeugerpreise legten sogar um 27,3 Prozent zu. Nur die Vermögenspreise, die sonst mit zweistelligen Wachstumsraten die höchsten Anstiege verzeichneten, stiegen im Vergleich zu den vergangenen Jahren um lediglich sechs Prozent.  

Von 2010 bis 2020 verlief das Muster genau andersherum. "Während Erzeuger- und Verbraucherpreise im langfristigen Trend nur sehr geringfügig und deutlich langsamer als in der von der EZB gewünschte Geschwindigkeit anstiegen, lag die Vermögenspreisinflation deutlich über den beiden anderen Maßen", schreibt der Vermögensverwalter im FvS Vermögensindex, seiner Analyse des Vermögens deutscher Haushalte. "Nach den Rekordwerten der vergangenen Quartale mit teilweise zweistelligen Wachstumsraten für Vermögenspreise ist das Preiswachstum über ein Jahr betrachtet deutlich abgeschwächt."  Zwischenzeitlich fielen die Vermögenspreise demnach sogar um 0,6 Prozent.  

Trendwende hat mehrere Gründe 
Grund für die Veränderung sind einerseits die langfristigen Folgen der Corona-Pandemie sowie die geopolitischen Veränderungen durch den Krieg in der Ukraine. Aber auch die Verschiebungen an den Kapitalmärkten, Zinssteigerungen und die rigiden Lockdowns in China dämpfen dem Vermögensverwalter zufolge die Entwicklung der Vermögenspreise hierzulande. (fp)