Nach dem starken Start ins Jahr war der April ein schwieriger Monat für die Finanzmärkte. Die globalen Aktienmärkte kamen unter Druck, während die langfristigen Zinsen anstiegen. Beat Thoma, Anlagechef bei Fisch Asset Management, rechnet auch im weiteren Jahresverlauf mit starken Schwankungen und Korrekturen an den Aktienmärkten.

Realität könnte Anleger einholen
"Generell scheinen momentan die Aktien- und Kreditmärkte die vorhandenen Gefahren zu ignorieren", so Thoma: "Die Marktstimmung ist positiv und die Risikoprämien sind tendenziell rückläufig." Nebst der noch robusten US-Wirtschaft führt er dies nicht zuletzt auf den Hype um künstliche Intelligenz zurück, von dem vor allem die "Magnificent Seven" bisher profitiert haben. Thoma: "Künftig werden Anleger jedoch zunehmend ihren Fokus auf daraus resultierende Gewinne setzen und aufgrund der hohen Bewertungen kann es jederzeit zu einer Ernüchterung und Korrekturen kommen." 

Zusammen mit den makroökonomischen Ungleichgewichten dürfte dies seiner Meinung nach zu steigender Volatilität sowie technischen Korrekturen an den Aktien- und Kreditmärkten führen. Zudem hält er eine Sektorrotation von Wachstumssektoren in Value- und Rohstoff-Bereiche für möglich. Der aktuelle Goldpreisanstieg sei daher im Gegensatz zur US-Dollar-Stärke gut abgestützt. Allerdings rät er nicht zu übertrieben vorsichtigem Handeln: "Für die Aktien- und Kreditmärkte liefern unsere kurzfristigen Indikatoren lediglich Warn-, aber noch keine eindeutigen Verkaufssignale. Wir bleiben deshalb vom Risikoexposure her noch neutral, bei der Duration aber vorsichtig positioniert." (jh)