Die allmählich steigenden Zinsen dürften die Immobilienbewertungen im Jahr 2018 kaum beeinflussen, sagt Stephen Hayes, Head of Global Property Securities bei First State Investments. Er sieht weiterhin attraktive Chancen für Immobilienanleger. In den USA dürfte der Mietsektor für freistehende Einfamilienhäuser durch die anstehende Steuerreform und die leicht steigenden Zinsen gut laufen. Hotels sollten von der verbesserten Wirtschaftslage und von steigenden Unternehmensausgaben profitieren. Dem Büromarkt an der Westküste könnte wiederum das Beschäftigungswachstum zugutekommen.

In Europa sieht Hayes vor allem den Wohnungsmarkt in Berlin gut aufgestellt. Insgesamt dürfte sich der Brexit bemerkbar machen: Das Wirtschaftswachstum in Großbritannien wird sich voraussichtlich verlangsamen, die Leerstände in Londoner Büros zunehmen. "Die Einzelhandelsumsätze dürften aufgrund der importierten Inflation, die sich auf die Haushaltsfinanzen auswirkt, gedämpft werden", prophezeit Hayes dem Vereinigten Königreich.

Tokio zieht Mieter an
Chancen sieht der Immobilienexperte dagegen in Japan: Die verbesserte Wirtschaftslage dürfte den Büromarkt in Tokio unterstützen. "Das wird unserer Meinung nach durch eine hohe Mietnachfrage ausgelöst, die über dem Angebot liegt", erklärt Hayes. "Somit könnten die Leerstandsquoten weiterhin niedrig bleiben." Auch die Immobilienmärkte in Singapur und Hongkong sieht der Experte für das Jahr 2018 gut positioniert, weil die Wirtschaft dort durch den anziehenden Welthandel Unterstützung bekommt. (fp)