Sichere Häfen, stabil in unruhigen Zeiten, immer beständig und eine Art parallele Notwährung: Gold und Bitcoin wurden lange Zeit in einen Topf geworfen. Zu Unrecht, hat die aktuelle Krise deutlich gemacht. "Keine andere Währung ist so nachvollziehbar, so transparent, wie die Kryptowährungen. Jeder kann zu jederzeit nachvollziehen, wo welche Bitcoin liegen, welche Transaktionen stattgefunden haben", sagt Uwe Zimmer, Geschäftsführer bei der digitalen Vermögensverwaltung Fundamental Capital. Bei Euro, Dollar & Co. sei das wesentlich schwieriger, beim Gold unmöglich.

Trotzdem haben Gold und Bitcoin einige Gemeinsamkeiten. "Beide Währungen werden nicht verzinst, beide sollen als Welt-Ersatzwährung dienen. Und von beiden sind nur begrenzte Mengen vorhanden", sagt Zimmer. Allerdings ist diese Begrenzung bei Bitcoin transparent und eingebaut, beim Gold eher abhängig von Fördertechniken und Entdeckungen. Die begrenzte Menge sorgt dafür, dass der Preis stark von Angebot und Nachfrage abhängig ist. "Das aber spricht für den Bitcoin. Denn wo die Nachfrage nach Gold im Wesentlichen bekannt ist und die indische Hochzeitssaison schon zur Erklärung jahreszeitlicher Schwankungen dient, steht die Nachfrage nach Kryptowährungen noch ganz am Anfang", erläutert Zimmer.  

Großes Zukunftspotenzial
In der digitalen Wirtschaft kommt den Kryptowährungen eine wichtige Rolle zu. "Sie sind die optimale Verrechnungseinheit für den Einsatz künstlicher Intelligenzen und werden mit deren Vordringen in immer weitere Bereiche der Wirtschaft ebenfalls wichtiger", betont Zimmer. Die Pandemie habe vieles in der Wirtschaft gebremst, auch manches Digitalisierungsprojekt sei auf Eis gelegt worden. "Sicher aber ist, dass diese zuerst wieder angeschoben werden – und dann wird die Nachfrage nach Kryptos stark steigen. Mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Kurse", sagt Zimmer. (fp)