Beim Crowdinvesting beteiligen sich Anleger mit kleinen Beträgen an jungen Firmen, Immobilien oder anderen Projekten. Für Privatinvestoren ist diese Art der Geldanlage allerdings nicht geeignet, sagt Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB). "So gut diese Idee für junge Unternehmen auch ist: Anleger sollten sich bewusst sein, dass es eine hohe Rendite nie ohne entsprechend hohe Risiken gibt", warnt Tilmes. "Im schlimmsten Fall kann das ganze Geld weg sein."

Anleger unterschätzen die Gefahren des Crowdinvestings, ist der Finanzplaner überzeugt. Er verweist auf eine Umfrage der Verbraucherzentrale Hessen, wonach 61 Prozent der Investoren diese Art der Geldanlage für nicht oder zumindest nicht sehr riskant halten. Tilmes rät Anlegern, sich alternative Geldanlagen genau anzuschauen. "Man sollte sich überlegen, warum jemand sein Projekt über eine Funding-Plattform finanziert. In der Regel liegt es daran, dass andere Wege der Finanzierung verschlossen sind, was vermutlich an dem zu großen Risiko oder der nicht überzeugenden Geschäftsidee liegt", erklärt er.

Risikokapital vergibt man nicht nebenbei
Selbst wenn sich Anleger der Risiken bewusst sind und mit einem Totalausfall rechnen, sollten sie Crowdfunding-Projekte mit Bedacht auswählen. "Wer Risikokapital vergibt, und Crowdfunding ist im Grunde nichts anderes, der beschäftigt Experten, die sich ausführlich und gründlich mit dem Zahlenwerk des Unternehmens und den künftigen Aussichten eines Geschäftsmodells beschäftigen", sagt der Anlageprofi. "Das kann ein Privatanleger gar nicht leisten." (fp)