Investoren möchten übermäßige Zinsänderungsrisiken tunlichst vermeiden, aber trotzdem höhere Rendite erzielen. Daher erhöhen viele Rentenanleger ihre Kreditrisiken und verkürzen aus Gründen der Sicherheit zugleich die Duration, also die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer ihrer festverzinslichen Anlage. Charles McKenzie, Chefanlagestratege für Anleihen bei Fidelity International, meint jedoch, dass Investoren nicht auf eine längere Duration verzichten sollten.

Eine Durationsverkürzung hat nämlich erhebliche Konsequenzen. Wird die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer spürbar reduziert, etwa durch eine Absicherung oder ein stärkeres Engagement bei Kurzläufern, verzichtet der Anleger auf erhebliche Erträge. Denn Anleihen mit längeren Laufzeiten werfen in der Regel höhere Renditen ab, als solche mit kurzen Laufzeiten. So liegt die Rendite für zehnjährige deutsche Staatsanleihen bei 0,25 Prozent, während die dreijährigen Pendants bei derzeit minus 0,72 Prozent liegen – also rund ein Prozent geringer.

"Darüber hinaus hat eine kürzere Duration eine spürbar höhere, positive Korrelation zwischen der Anleihe- und der Aktienkomponente eines Portfolios zur Folge. Da viele Anleger ihrem Portfolio Anleihen beimischen, mit denen sich das Risiko einer Aktienanlage gut diversifizieren lässt, büßen sie mit einer zu starken Reduzierung der Duration auch Diversifizierungsvorteile ein“, erklärt McKenzie.

Der Renten-Chefanlagestratege plädiert stattdessen für eine aktive Steuerung der Duration und spricht noch drei Empfehlungen aus, die Sie der Bilderstrecke oben entnehmen können. (aa)