Südafrika-Investments geraten derzeit immer stärker unter Druck. Nach den Parlamentswahlen im Frühjahr 2019 könnte sich die Situation jedoch zum Besseren wenden, erklärt der Fondsanbieter Fidelity. Momentan verschärfen populistische Maßnahmen die Wirtschaftskrise im Land. Der südafrikanische Rand hat an Wert verloren und auch die Kurse von Staatsanleihen haben zuletzt nachgegeben.

Ein Grund zur Vorsicht, findet Jan Berthold, Länderanalyst bei Fidelity: "Aktuell haben wir Südafrika in unseren Portfolios durchgängig untergewichtet." Wenn jedoch der amtierende Präsident Cyril Ramaphosa wie erwartet die Wahlen gewinne, könne sich das durchaus ändern. "Nach den Wahlen lohnt sich eine Neubewertung", sagt Berthold.

Zunächst dürfte sich die Lage in Südafrika nicht ändern, erwartet Berthold. Die Regierungspartei ANC beugt sich dem Druck der Wähler und treibt eine Verfassungsänderung zur Landenteignung voran. "Das dürfte die wirtschaftlichen Probleme Südafrikas verschärfen und höhere Schwankungen bei Vermögenspreisen nach sich ziehen", erwartet Berthold. Südafrika sieht sich nicht nur mit schwachem Wachstum, sondern auch mit erheblichen Haushalts- und Leistungsbilanzdefiziten konfrontiert. Das Land rutscht in einer für Schwellenländer ohnehin turbulenten Phase in eine Rezession. 

Ease-of-Doing-Business-Index rutscht weiter ab
Dazu kommt, dass Südafrika im Vergleich mit anderen Schwellenländern noch schlechter abschneidet – die Wirtschaft wächst langsamer als in anderen Emerging Markets. Hinzu kommt eine hohe und weiter ansteigende Arbeitslosigkeit. Außerdem bereiten die ineffiziente Staatsverwaltung, unzureichende Bildung und die herrschende Vetternwirtschaft dem Land gravierende Probleme und sorgen dafür, dass Südafrika im Ease-of-Doing-Business-Index weiter abrutscht. Mit dem Index misst die Weltbank die Geschäftsfreundlichkeit und Unternehmensregulierung von Volkswirtschaften. (fp)