Drei Faktoren sind für die Wirtschaftsentwicklung in den Schwellenländern besonders wichtig: Das Wirtschaftswachstum in China, die Rohstoffpreise und die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Einer dieser Faktoren trägt nun dazu bei, dass sich der Ausblick für die Emerging Markets nach langer Schwächephase wieder verbessert.

Die Rohstoffpreise haben offenbar die Talsohle durchschritten, insbesondere der Ölpreis, stellen die Anlageexperten des Fondsanbieters Fidelity fest. Sie erwarten deshalb, dass das Wachstum in den Schwellenländern anziehen wird. Für Euphorie ist es indes noch zu früh. An den beiden anderen Fronten sieht es nämlich nicht so gut aus.

Die Stabilisierung der chinesischen Wirtschaft hat das Wachstum in vielen Emerging Markets zuletzt gestützt. Insgesamt wächst China aber langsamer als bisher. Daneben hat sich die Zurückhaltung der Fed bislang günstig auf viele Schwellenländer ausgewirkt. Auch das dürfte sich ändern: Die US-Währungshüter scheinen zunehmend geneigt, die Zinszügel anzuziehen. Zuletzt bremsen auch mangelnde Reformen in vielen Emerging Markets das Wachstum. Die erwartete Belebung dürfte sich also in Grenzen halten.

Eurozone überrascht mit starkem erstem Quartal
In der Eurozone und in den USA sieht es insgesamt besser aus. Die Wirtschaft in der Eurozone ist im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 2,1 Prozent gewachsen, und damit stärker als erwartet. Unterm Strich rechnen die Fidelity-Experten im laufenden Jahr mit einem etwas kräftigeren Wachstum als 2015. Für die USA erwarten sie für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum zwischen 2,0 und 2,4 Prozent. Das Muster vom Vorjahr scheint sich zu wiederholen: Auf ein schwaches erstes Quartal folgt ein starker Wiederanstieg. (fp)