Die weltweite Wachstumsdynamik hat nachgelassen, auch die Konjunkturaussichten für das Jahr 2019 haben sich verschlechtert. Die großen Notenbanken könnten die Lage noch verschärfen, indem sie sich weiter aus ihrer expansiven Geldpolitik zurückziehen. Axel D. Angermann, Chef-Volkswirt der Feri-Gruppe, sieht diese Gefahr vor allem in den USA. Die US-Notenbank Fed könnte es mit ihren Zinsanhebungen übertreiben und einen konjunkturellen Abschwung in den Vereinigten Staaten auslösen, warnt er. "Damit würde die letzte Bastion eines kräftigen Wachstums fallen, was unweigerlich negative Auswirkungen für den Euroraum hätte:" 

Mehr als 150 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft haben bei der 31. Feri-Tagung in Frankfurt über Probleme wie die drohende Eskalation des Handelskonfliktes zwischen den USA und China, geopolitische Konflikte sowie zunehmende Spannungen in der Eurozone, diskutiert. Angermanns Resümee: "Weltweit zeigen die Stimmungsindikatoren sowohl auf der Unternehmensseite als auch unter den Konsumenten, dass die Verunsicherung zunimmt." Zwar steht eine neue Rezession nicht unmittelbar bevor. Sie wird aber immer wahrscheinlicher, sagt der Experte. 

Investoren müssen defensiver denken
Der stabile Aufwärtstrend an den Aktienmärkte dürfte vorbei sein. Angermann rät Anlegern deshalb zum Umdenken, und zwar gleich in mehrfacher Hinsicht. So sollten sie statt auf passive Index-Investments nun stärker auf aktive Konzepte setzen. Außerdem sollten sie ihre Anlagestrategie insgesamt defensiver ausrichten und dabei auch alternative Investments berücksichtigen. "Diese könnten besonders im niedrigen Zinsumfeld des Euroraums deutlichen Mehrwert bieten", so die Feri-Anlageexperten. (fp)