Ein Ende des Preisanstiegs auf dem Immobilienmarkt ist nicht in Sicht. Dank niedriger Zinsen und des moderaten Wirtschaftswachstum wird es auf absehbare Zeit weiter aufwärts gehen, sagen Experten von Feri Eurorating Services.

Das Risiko einer Blasenbildung schätzen sie als gering ein: Internationale Institutionen und nationale Politikschritte hielten diese Gefahr unter Kontrolle. "In Deutschland nimmt die Überhitzungsgefahr nach dem Ausgleich der realen Preisrückgänge zwischen 1995 und 2005 zwar tendenziell zu, bleibt aber weiterhin begrenzt auf Metropolen und regionale Hot-Spots", sagt Manfred Binsfeld, Teamleiter Immobilienmarktresearch bei Feri Eurorating Services.

In einigen Märkten sollten Immobilieninvestoren und Hauskäufer allerdings vorsichtig sein. In Australien, Neuseeland, Kanada, Norwegen und Schweden heben sich die jüngsten Preisanstiege besonders stark vom langfristigen Trend ab. In Kanada, Belgien, Norwegen und Schweden koppeln sich wiederum Mietpreise und Einkommen zunehmend voneinander ab. Und in Australien, der Schweiz, den Niederlanden und Dänemark sind die privaten Haushalte überdurchschnittlich hoch verschuldet.

Differenzierung tut Not
Der deutsche Wohnungsmarkt ist im internationalen Vergleich zurzeit wenig anfällig für eine Überhitzung. Allerdings sind die Unterschiede zwischen einzelnen regionalen Wohnungsmärkten sowie zwischen Stadt und Land in Deutschland besonders stark ausgeprägt. "Der Wohnungsmangel in Deutschland bezieht sich vor allem auf Mietwohnungen in Metropolen und attraktiven Großstädten. In vielen kleineren Städten und im ländlichen Raum findet hingegen nach wie vor ein realer Preisrückgang statt", sagt Binsfeld.

Auch die Wohnungsmärkte der deutschen Metropolen muss man differenziert betrachten, sagt der Feri-Experte. Eine spekulativ-kreditfinanzierte Immobilienblase sieht er in den deutschen Top-Sieben-Städten nicht. "In München kann man allerdings allmählich von einer sich bildenden Überbewertung sprechen", sagt er. Die Preise auf dem Berliner Wohnimmobilienmarkt sind dagegen vergleichsweise fair. Auch dort ist allerdings beim Bewertungsniveau der Mietrenditen der Abstand zu anderen Metropolen geschrumpft. (fp)