Die Weltwirtschaft dürfte im laufenden Jahr deutlich zulegen, der Aufschwung sogar bis 2018 anhalten, sagt Axel D. Angermann, Chefvolkswirt der Feri-Gruppe. Ab übernächstem Jahr rechnet er mit einem konjunkturellen Abschwung. Bis dahin könnte vor allem Europa für positive Wachstumsüberraschungen sorgen. Feri hat seine Prognose für den Euro-Raum seit dem vergangenen Herbst um 0,3 Prozentpunkte angehoben.

In Frankreich sieht Angermann mittlerweile deutliche Anzeichen für ein dynamischeres Wirtschaftswachstum. "Ein Wahlsieg Macrons könnte Reformen erleichtern, was dem Euroraum insgesamt zugutekäme", sagt er. Es gibt allerdings auch Risiken. Die größte Gefahr geht derzeit von Italien aus, das den anderen Euro-Ländern wirtschaftlich hinterherhinkt. Auch der Brexit bleibt ein Risiko. "Schafft es die EU in den kommenden zwei Jahren nicht, eine überzeugende Antwort auf die Herausforderungen des Brexit zu finden, ist ihr Überleben in Gefahr", warnt der Ökonom.

Steuersenkungen verbessern Konjunkturprognose
Insgesamt wird das globale Wirtschaftswachstum von den USA vorangetrieben. Dort dürfte die Wirtschaft im laufenden Jahr wieder um mehr als zwei Prozent wachsen. Zwar gibt es immer noch viele Unsicherheiten rund um die wirtschaftspolitischen Pläne von US-Präsident Donald Trump. Es spreche aber einiges für spürbare Steuersenkungen, die den USA einen zusätzlichen Wachstumsschub bringen würden, sagt Angermann. Damit wäre im kommenden Jahr ein gesamtwirtschaftliches Plus von mehr als drei Prozent möglich. (fp)