Die US-Notenbanker haben ihre Prognosen für die Lockerung der Geldpolitik in diesem Jahr gestutzt. Im März hatten sie noch drei Senkungen der Leitzinsen erwartet. Nun rechnen sie im Median nur noch mit einer. Erst einmal beließen sie die Federal Funds Rate in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent. Stimmen zum Zinsentscheid finden Sie oben in der Galerie!

"Die jüngsten Inflationsdaten waren günstiger als früher im Jahr, und es gab weitere moderate Fortschritte in Richtung unseres Inflationsziels", sagte Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch (12.6.). Es brauche jedoch "weitere gute Daten, um unsere Zuversicht zu stärken, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung zwei Prozent bewegt", betonte Powell. 2025 erwarten die US-Währungshüter im Median nun vier Zinssenkungen. Bisher waren es drei gewesen.

"Moderate Fortschritte"
Die Ansichten der einzelnen Notenbanker gingen dabei deutlich auseinander: Vier erwarten in diesem Jahr keinerlei Senkungen, sieben rechnen mit nur einer Lockerung der Geldpolitik und acht mit zwei Zinsschritten nach unten. Im Statement der Fed wurden in Bezug auf das Zwei-Prozent-Inflationsziel nun "weitere moderate Fortschritte" konstatiert. Zuletzt war dagegen noch ein "Mangel" an Fortschritt beklagt worden.

"Zinssenkungen, die in diesem Jahr hätten stattfinden können, finden im nächsten Jahr statt", führte Powell aus. "In diesem Jahr gibt es in der Medianerwartung weniger Zinssenkungen, aber im nächsten Jahr eine mehr." Die Medianprognose der Währungshüter für die zugrunde liegende Inflation ("Core PCE") 2024 stieg von 2,6 Prozent im März auf 2,8 Prozent. Die Prognosen für das Wirtschaftswachstum und die Arbeitslosenquote blieben bei 2,1 beziehungsweise vier Prozent. (Bloomberg/ert)