Fed erhöht den Leitzins weiter – und hält sich alle Optionen offen
Die US-Notenbank hat ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben, auf den höchsten Stand seit 22 Jahren. Fed-Chef Jerome Powell lässt zudem die Tür für weitere Erhöhungen offen. FONDS professionell ONLINE hat die wichtigsten Stimmen zum Zinsentscheid zusammengestellt.
"War bei der Fed bislang noch von seriellen und mehreren Zinsanhebungen bis zum Jahresende die Rede, will man nun lediglich Daten abwarten und beobachten und nur gegebenenfalls reagieren. Das war das höchste der Gefühle, was Anleger erwarten konnten. Folgerichtig steigen die Börsen, da das Ende des Zinserhöhungszyklus in den USA jetzt näher scheint als noch 24 Stunden zuvor. Gerade einmal mit 20 Prozent preist der Anleihemarkt aktuell die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed auf ihrer nächsten Sitzung am 20. September erneut an der Zinsschraube drehen wird. Und Stand jetzt erwarten die Investoren auf der Sitzung im März 2024 bereits die erste Leitzinssenkung. Dass Powell gestern Abend zudem die Aussage aus dem Juni wiederholte, dass die Fed keine Rezession sehe, war das Sahnehäubchen auf der Torte, die gestern serviert wurde. Wenn die Inflation jetzt weiter zurückgeht, würde der Aktienmarkt genau das bekommen, worauf er gehofft hat. Die Fed könnte erfolgreich die Inflation niedergerungen haben, ohne eine Rezession als Nebenwirkung."
Im Kampf gegen die Inflation hat die US-Notenbank Federal Reserve den Leitzins wie erwartet weiter erhöht. Nach der nun beschlossenen Anhebung um 0,25 Prozentpunkte liegt dieser nun in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent; höher war er zuletzt Anfang 2001. Die Fed hat die Zinsen seit vergangenem Jahr im Rekordtempo nach oben geschraubt. Nachdem sie bei ihrer Sitzung im Juni eine Pause eingelegt hatte, folgte jetzt die insgesamt elfte Erhöhung seit März 2022.
Mit Blick auf die nächste Zinsentscheidung im September sagte Fed-Chef Jerome Powell, eine weitere Anhebung sei durchaus möglich. Es sei jedoch auch möglich, dass die Zinsen dann stabil bleiben werden. Die Notenbanker wollen sich an der konjunkturellen Entwicklung orientieren und auf jeder Sitzung neu entscheiden. Powell bekräftigte zudem, dass es lange dauern werde, bis die Inflation auf den Fed-Zielwert von zwei Prozent sinken werde.
In der kurzen Bilderstrecke oben dokumentiert FONDS professionell ONLINE, wie Volkswirte, Portfoliomanager und Anlagestrategen die jüngste Fed-Entscheidung einordnen. Einfach durchklicken! (ohm)
