Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) im vergangenen Monat den geldpolitischen Lockerungszyklus angestoßen hat, ließen die Währungshüter die Leitzinsen bei ihrer Juli-Sitzung unverändert. Der Einlagensatz wurde am Donnerstag (18.7.) bei 3,75 Prozent gehalten, was der einhelligen Erwartung der von "Bloomberg" im Vorfeld befragten Ökonomen entspricht. Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte und der Zins für die Spitzenrefinanzierungsfazilität wurden bei 4,25 Prozent respektive 4,5 Prozent belassen.

Der EZB-Rat bekräftigte, die Leitzinsen “so lange wie erforderlich ausreichend restriktiv” zu halten, um die Inflation zeitnah auf den mittelfristigen Zielwert von zwei Prozent zu drücken. Der Rat lege sich nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad fest, hieß es weiter.

Lagarde: Zinsentscheidung im September "völlig offen"
Notenbankchefin Christine Lagarde erklärte bei der Pressekonferenz in Frankfurt, die Zinsentscheidung im September sei "völlig offen". Im Juni ist die Teuerung im Euroraum von 2,6 auf 2,5 Prozent gesunken. Indessen gab es mit Blick auf die Kerninflation keine Entspannung und die Inflation im Dienstleistungsbereich lag erneut oberhalb der Vier-Prozent-Marke. "Im Rest des Jahres dürfte die Inflation um das derzeitige Niveau schwanken, was teilweise auf energiebezogene Basiseffekte zurückzuführen ist", erklärte Lagarde. "In der zweiten Hälfte des nächsten Jahres dürfte sie dann in Richtung unseres Ziels sinken – aufgrund des schwächeren Anstiegs der Arbeitskosten, der Wirkung unserer restriktiven Geldpolitik und der nachlassenden Auswirkungen des vergangenen Teuerungsschubs."

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