Wenn es nach Johannes Mayr geht, dann liegt bei der Inflation das Schlimmste hinter uns. Dem Chefökonomen des Münchener Vermögensverwalters Eyb & Wallwitz zufolge befindet sich die Teuerungsrate weiter auf dem Rückzug, der allerdings nur zäh und sehr viel langsamer verlaufen wird, als es viele Marktakteure immer noch erwarten. Auffällig sei die enorme Divergenz zwischen einem unter politischen und gesellschaftlichen Aspekten überaus skeptischen Stimmungsbild auf der einen Seite und Finanzmärkten andererseits, die sich global fast überall auf einem Allzeithoch bewegen, erklärt Mayr im Interview für die aktuelle Heftausgabe von FONDS professionell.

Das lasse seiner Ansicht nach den Schluss zu, dass die Lage unter einem rein makroökonomischen Gesichtspunkt nicht so schlecht sei, wie sie auf Seiten von Politik und Gesellschaft gesehen werde, wo sich die Zustimmung zu Parteien und Regierungen und das Vertrauen in Institutionen auf einem enorm niedrigen Niveau befinden, nicht nur in Deutschland, in den USA ist das noch viel ausgeprägter.

Wichtige Botschaft für ausgewogene Portfolios
Die wirtschaftliche Entwicklung signalisiere uns insgesamt ein Umfeld, das ein durchaus konstruktives Bild für den Fortgang an den Finanzmärkten und für viele Assetklassen zulasse. "Außerdem sollten wir eines nicht vergessen", so Mayr: "Der Zins ist zurück. Das ist gerade für ausgewogene Portfolios eine sehr wichtige Botschaft im positiven Sinne." Zumal nicht zu erwarten sei, dass man kurzfristig wieder ein Zinsniveau von null oder gar Negativzinsen erleben werde. (hh)


Einige ausgewählte Zitate aus dem Interview mit Johannes Mayr haben wir in der Bilderstrecke oben zusammengestellt, einfach durchklicken. Das vollständige Gespräch finden Leser ab Seite 118 in Ausgabe 1/2024 von FONDS professionell. Oder nach Anmeldung hier im E-Magazin.