US-Investorenlegende Warren Buffett sieht die Ölpreisentwicklung pessimistisch, erkärte er in einem Fernsehinterview. Daher hat der Vorstandsvorsitzende von Berkshire Hathaway seine Exxon-Mobil-Aktien verkauft und sich stattdessen mit 4,5 Milliarden US-Dollar (4,0 Mrd. Euro) am Raffineriekonzern Phillips 66 beteiligt. Als Berkshire Exxon hielt, habe seine "Begeisterung über die Rohölpreise nachgelassen", sagte er am Dienstag in einem Interview auf Bloomberg TV. "Ich hatte das Gefühl, dass die Zukunft nicht so gut wird, wie die Leute dachten."

"Kaufen es, weil uns Firma und Management sehr gefallen"
Der pessimistische Öl-Ausblick sei aber nur ein Grund für den Verkauf von Exxon, so Buffett. Er merkte an, dass er gar nicht mehr im Öl- und Gasproduktionsgeschäft investiert sei. In Phillips 66 sei er eingestiegen, weil er Greg Garland, den Chairman und CEO des Raffineriekonzerns, sowie dessen Chemie- und sonstiges Geschäft schätze, sagte er dem Sender CNBC. "Wir kaufen es nicht als Raffineriebetrieb", erklärte er. "Wir kaufen es sicher auch nicht als integrierten Ölkonzern. Wir kaufen es, weil uns die Firma und das Management sehr gefallen."

Raffinerieunternehmen haben sich im bisherigen Jahresverlauf deutlich besser entwickelt als andere Energiefirmen. Diese haben 15 Prozent zugelegt, während der breite Energiesektor etwa 20 Prozent verlor, wie von Bloomberg zusammengestellte Daten zeigen. Berkshire hielt einen Anteil an Phillips 66, nachdem das Unternehmen 2012 von ConocoPhillips abgespalten wurde, und verkaufte die Position zum größten Teil nach dem Erwerb einer Phillips-Geschäftssparte. "Ich hatte immer vor, wieder einzusteigen, sofern der Preis stimmt. Und das haben wir jetzt gemacht", sagte Buffett. (mb/Bloomberg)