War´s das? In den vergangenen Wochen haben sich die Preise vieler Rohstoffe leicht von ihren Zwischentiefs erholt. Anleger sollten trotzdem nicht übermütig werden, warnt Torsten Dennin, Portfoliomanager beim Rohstoffspezialisten Tiberius Asset Management. "Es ist verfrüht, nach dem ersten Quartal 2016 von einer Rohstoffhausse zu sprechen", sagt er mit Blick auf längerfristig geltende Preismuster.

Ewiges Auf und Ab: Rohstoff-Zyklen in der langen Sicht (anhand des Goldman-Sachs-Rohstoffindex und des Bloomberg-Commodity-Index)

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Quelle: Tiberius AM; Bloomberg

Solche Zyklen an den Rohstoffmärkten lassen sich laut Dennin generell in vier Phasen unterteilen: Eine initiale Schockphase, eine Korrektur- und Expansionsphase sowie eine Kapitulationsphase. In der Schockphase lässt sich ein mehrjähriger, dynamischer Preisanstieg beobachten, dem dann eine Korrekturbewegung folgt. In Phase drei steigen die Rohstoffpreise erneut leicht an, um in Phase vier einmal mehr heftig zu korrigieren. In den vergangenen Monaten erlebten Investoren das Ende einer Kapitulationsphase, sagt Dennin.

In den Startlöchern
Immerhin: Mittelfristig stehen die Chancen für eine neue, nachhaltige Hausse gar nicht so schlecht. Die positiven Marktsalden sinken, Sparmaßnahmen und Produktionskürzungen von Rohstoffunternehmen scheinen zu greifen. "Der Ölmarkt ist mit einer rückläufigen US-Produktion und Preisen von rund 26 US-Dollar zu Anfang dieses Jahres hierfür ein Paradebeispiel", sagt der Tiberius-Experte.

In den kommenden zwei bis drei Jahren könnte die Nachfrage das Angebot dann wieder deutlich übertreffen, schätzt Dennin. "Im Rückblick werde wir dann wohl argumentieren können, dass wir 2016 die Initialphase eines neuen, sich über mehrere Jahre erstreckenden Rohstoffzyklus gesehen haben." (fp)