Das Wirtschaftsmagazin "Fortune" bezeichnete ihn einst als "König der Anleihen". Nun musste Fondsmanager Bill Gross bei seinem für die Gesellschaft Janus Henderson gemanagten Rentenfonds einen herben Verlust hinnehmen. Vergangenen Dienstag ist der Fonds um drei Prozent abgesackt, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtet. Für Anleihefonds, die als stabiler und sicherer gelten als Aktienfonds, ist das ein mehr als extremer Ausschlag. 

In einem Fernsehinterview mit Bloomberg begründete Gross die Verluste mit dem sich ausweitenden Zinsabstand zwischen amerikanischen Staatsanleihen und deutschen Bundesanleihen, den er so nicht auf dem Schirm hatte. "Die Strategie war, auf fallende Kurse von Bundesanleihen zu setzen und auf steigende Kurse von amerikanischen Staatsanleihen", zitiert die "FAZ" den Starinvestor.

Der Markt machte ihm jedoch einen dicken Strich durch die Rechnung: Am Dienstag sackte zwar die Rendite der US-Staatspapiere auf unter 2,8 Prozent, die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen aber ebenfalls, zeitweilig auf unter 0,2 Prozent. Damit die Strategie von Gross aufgegangen wäre, hätten die Renditen der Bundesanleihen steigen und die Renditen der Treasuries fallen müssen.

Fonds zählt zu den schlechtesten seiner Kategorie
Der von Gross gemanagte Global Unconstrained Bond Fund erholte sich in den vergangenen Tagen zwar wieder etwas. Er liegt in diesem Jahr aber immer noch mit 5,4 Prozent im Minus, zitiert die "FAZ" aus einem Bericht der Fondsratingagentur Morningstar. Damit stellt der Fonds eines der Schlusslichter in seiner Kategorie dar.

Auch mit Blick auf die Performance der vergangenen drei Jahre hat sich der Rentenfonds von Gross nur mittelmäßig geschlagen. In diesem Zeitraum zählt der Fonds laut Morningstar zum schlechtesten Siebtel seiner Kategorie. (fp)