Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sollten ihre Finanzinstitutionen zukünftig besser auf Cyber-Sicherheit hin testen, sagt ein hochrangiger Mitarbeiter der EU-Bankenaufsicht, Andrea Enria. Ein Stresstest würde mögliche Sicherheitslücken offenbaren, erklärte er gegenüber Reuters. "Ich würde kein Cyber-Risiko-Szenario für alle 28 Mitgliedsstaaten gleichzeitig durchspielen. Aber sollten die Behörden einen Stresstest in Betracht ziehen? Ich denke ja."

Im Februar war es bislang unbekannten Hackern gelungen, 81 Millionen US-Dollar von der Zentralbank in Bangladesch zu stehlen und damit zugleich die Verwunsdsbarkeit des bankinternen Netzwerkes Siwft zu demonstrieren (FONDS professionell ONLINE berichtete). In der Folge erklärte die Vorsitzende der US-Börsenaufsicht, Mary Jo White, Hackerangriffe seien derzeit das größte Risiko für das Finanzsystem. Auch in Europa wächst das Bewusstsein für Cyberrisiken. Sie finden unter anderem bei der Frage Berücksichtigung, wie viel Eigenkapital Banken für Notfälle vorhalten sollten. (fp)