Anleger sollten die Volatilität an den Märkten nicht fürchten, sondern als Chance sehen, sagt Thomas Herbert, Head of Portfolio Management bei Ethenea. Trotz der Korrekturen der jüngeren Vergangenheit sieht der Anlageprofi keinen Grund zur Sorge: "Historisch betrachtet hat eine Straffung der Geldpolitik durch die großen Zentralbanken regelmäßig zu einer höheren Volatilität an den Kapitalmärkten geführt", erklärt er.

Weder die Europäische Zentralbank (EZB) noch die US-Notenbank Fed haben zuletzt etwas getan, um die Märkte zu beruhigen. "Diese Tatsache zeigt, dass weder EZB-Präsident Mario Draghi noch Fed-Chef Jerome Powell in der aktuellen Situation etwas Unerwartetes sehen", sagt Herbert. Er rechnet für die kommenden Monate weiterhin mit einer hohen Volatilität. "Das bedeutet jedoch nicht, dass das Potenzial an den Aktienmärkten auf das aktuelle Niveau begrenzt ist", sagt er. Vor allem in den USA wirken sich die "fiskalpolitischen Steroide" weiterhin positiv auf Wirtschaft, Unternehmensgewinne und Aktienkurse aus.

Anleger sollten Risiken im Blick behalten
Auch in Europa gibt es dem Anlageprofi zufolge attraktive Unternehmen. Herbert sieht allerdings mehrere Risiken, die Anleger bei europäischen Titeln im Blick haben sollten. "Die Debatte über die Schuldentragfähigkeit Italiens und strukturelle Schwächen im Bankensektor kann sich rasch ausbreiten und Druck auf die Märkte ausüben – insbesondere in den sogenannten Peripherieländern des Währungsblocks", sagt er.

Der Ethenea-Mann zieht es deshalb vor, abzuwarten, bis sich der Staub legt, bevor er sein Engagement in Europa-Aktien weiter erhöht. (fp)