Die jüngsten Turbulenzen an den Aktienmärkten haben durchaus ihr Gutes, sagt Thomas Herbert, Leiter des Portfoliomanagements beim Fondsanbieter Ethenea: "Die Korrektur, von manchen als Flash Crash bezeichnet, hat zwar den einen oder anderen nervös werden lassen, bietet aber sehr gute Einstiegschancen." Mitte Januar hätten einige der großen Leitindizes bereits Anzeichen einer Überhitzung gezeigt. "Das war für uns Grund genug, in unseren Portfolios Risiken abzubauen und zunächst auf Vorsicht zu setzen, bis die Sicht wieder klarer ist und die Bewertungen ein bisschen weniger ambitioniert sind", so Herbert.

Bei Ethenea war man angesichts der jüngsten Korrektur also nicht sonderlich überrascht. Als Auslöser hat Herbert Optionsstrategien ausgemacht, die darauf gesetzt hatten, dass es an den Märkten dauerhaft keine großen Schwankungen gibt. "Als die Volatilität dann langsam anstieg, kamen mehr und mehr Produkte in die Not, schnell Risiken abbauen zu müssen", erklärt der Anlageprofi. "Diese Dynamik endete in einer Spirale, die zu den Kurskorrekturen geführt hat."

Die Tücken der Technik
Fundamental hat sich nichts geändert, betont Herbert. Bei der Korrektur handelt es sich seiner Ansicht nach eindeutig um ein technisches Ereignis. "Die Konjunktur, die Arbeitsmärkte, die Investitionen und auch der Konsum sind nach wie vor robust. Das wird auf absehbare Zeit so bleiben." Entsprechend sieht der Ethenea-Mann nun eine gute Gelegenheit, neue Positionen aufzubauen, etwa in US-amerikanischen, europäischen und asiatischen Aktien sowie in Unternehmensanleihen.

In den kommenden Tagen könnte es zwar noch die eine oder andere Schwankung geben, sagt Herbert. "Die würden wir aber nutzen, um unsere Positionen weiter auszubauen und unserer Investitionsquote gemäß unseres sehr positiven Ausblicks weiter zu erhöhen." (fp)