Der Goldpreis dürfte in den kommenden Jahren weiter in die Höhe klettern, prognostizieren Experten von Ethenea. Der Grund: die tendenziell fallenden Realzinsen. Wegen der schwachen Wachstumsaussichten und der Coronakrise, die Steuererhöhungen und Sparmaßnahmen quasi verbietet, haben die meisten Staaten wohl dauerhaft ein tiefes Loch in ihrem Haushalt. Die Fiskalpakete zur Bekämpfung der Pandemie haben die Staatsschulden rund um den Globus in Höhen getrieben, die ohne rekordniedrige Nominalzinsen nicht mehr zu schultern wären. Aus diesem Grund dürften die Zinsen in den kommenden Jahren weiter fallen, heißt es von Ethenea.

Zwar kann es zwischenzeitlich Rücksetzer beim Goldpreis geben. Immer wieder brach er in Bullenmärkten um 25 Prozent und mehr ein. Andererseits konnte sich der Preis des Edelmetalls, wann immer er einen langjährigen Rekord brach, in der Vergangenheit oft noch verdoppeln oder sogar verdreifachen. "Damit sollen natürlich nicht derartige Preisziele postuliert werden", betonen die Experten der Investmentboutique. "Es gilt vielmehr aufzuzeigen, dass der Preis des Goldes weiter steigen kann, als man es heute für möglich hält." Das gilt insbesondere dann, wenn die Inflation stark anzieht.

Gold gehört in jedes Portfolio
Angesichts der positiven Prognose für den Goldpreis hat Ethenea die Goldquote in den hauseigenen Mischfonds angepasst und rät Anlegern, dasselbe zu tun. "Mit einer klaren Meinung zum Realzins muss eine der Risikobereitschaft angepasste Goldposition Teil der Asset Allocation sein", heißt es von dem Vermögensverwalter. Zwar weisen Gold und Aktien seit einiger Zeit eine vergleichsweise hohe Korrelation auf, die den Diversifikationseffekt teilweise zunichtemacht. Langfristig sei das aber nicht von Bedeutung, sagen die Experten. "Grundsätzlich ist festzuhalten, dass beide Assetklassen massiv vom gefallenen Zins im letzten Jahr profitiert haben." (fp)