Klassische Vermögensverwalter haben derzeit keinen leichten Stand. Immer mehr Kunden steigen auf kostengünstige passive Anlagen um und setzen die Branche unter Druck. Hubert Keller, Leiter des Vermögensverwaltungsgeschäfts von Lombard Odier, sieht nun aber Hoffnung für die Zukunft – dem Nachhaltigkeitsboom sei Dank. Die steigende Nachfrage nach ESG-konformen Investments durch Institutionen, private Investoren und Ultra-Reiche könne dazu beitragen, eine Trendwende bei den angeschlagenen Unternehmen herbeizuführen, sagte er der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Egal ob festverzinsliche Wertpapiere oder Aktien: Wer nachhaltig investieren möchte, müsse sich auf sein Urteilsvermögen verlassen können, was "mehr Research bedeutet, was aktives Investieren bedeutet", sagte Keller. Zwar werde sich die Konsolidierung in der Branche fortsetzen. Doch die Vermögensverwalter, die ihr Geschäfts bei nachhaltigen Anlagen ausbauen, dürften dem herrschenden Gebührendruck entgehen, ist der Experte überzeugt.

Tiefgreifender Wandel
Keller hält es sogar für möglich, dass der Trend zum nachhaltigen Investieren den Siegeszug passiver Produkte beenden könnte. Dem Experten zufolge stehe die Welt am Anfang eines tiefgreifenden Wandels hin zu einem Wirtschaftsmodell, in dem es sauber, inklusiv und zirkulär zugeht. "Dieses Modell wird neue Wege des Wachstums und wichtige Quellen für Alpha schaffen", sagte er der Nachrichtenagentur. (fp)