Wer Aktien und Anleihen mit geringer Nachhaltigkeitsqualität meidet, schützt sein Portfolio vor ökologischen und sozialen Extremrisiken – und kann teils sogar einen Mehrertrag erwirtschaften. Das geht aus einer empirischen Performanceanalyse von Axa Investment Managers für das Jahr 2021 hervor. Demnach fiel das Plus umso höher aus, je stärker bei der Titelselektion auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) geachtet wurde.

Die Axa-IM-Analysten nahmen zunächst eine Titelvorauswahl sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen auf Grundlage der hauseigenen Sektorrichtlinien vor: Emittenten mit hohen Klimarisiken und Hersteller umstrittener Waffen wurden ebenso ausgeschlossen wie Unternehmen, die zur Entwaldung und zur Zerstörung von Ökosystemen beitragen. Neben weiteren Kriterien wurden darüber hinaus die selbst entwickelten ESG-Richtlinien angewandt, die zusätzliche Ausschlüsse bei Unternehmen vorsehen.

Über fünf Prozent mehr mit nachhaltigen Aktien
Besonders hoch fiel der Mehrertrag bei Aktien aus. Durch den Ausschluss von Titeln aufgrund von ESG-Faktoren wurde im Musterportfolio im Jahr 2021 insgesamt ein Plus von 5,7 Prozent gegenüber der Benchmark (MSCI All Country World Index, ACWI) erzielt. Dabei wurden bei der Aktienanalyse nach Marktkapitalisierung 4,1 Prozent des Basisindex (MSCI ACWI) aus dem Anlageuniversum gestrichen. Für weiteren Mehrertrag sorgte vor allem die Anwendung der Axa IM-ESG-Richtlinien (+6,2%). 

Auf der Anleiheseite führt der Ausschluss von Emittenten mit einem schlechten ESG-Profil im Jahr 2021 zu einer Wertentwicklung auf Marktniveau (gemessen am ICE BofA Global Corporate Index). Im Gesamtjahr unterschieden sich die Wertentwicklungen nur um 0,1 Prozent. Ein simuliertes Anleiheportfolio ausschließlich mit Emittenten, die hervorragende ESG-Profile aufweisen, verzeichnete sogar einen leichten Mehrertrag von 0,5 Prozent.

Ob die Ergebnisse des Jahres 2021 wiederholbar sein werden, ist freilich offen: Zu den wenigen Gewinnern im bisherigen Jahresverlauf zählen die Aktien von Rüstungskonzernen, die bei den meisten Nachhaltigkeitsansätzen herausgefiltert werden. (jb)