Die Europäische Union (EU) begibt wie angekündigt ihren ersten Green Bond. Das Debüt macht eine 15-jährige grüne syndizierte Anleihe, mit der zwölf Milliarden Euro aufgenommen werden sollen. Das würde den Rekord knapp übertreffen, den Großbritannien im vergangenen Monat bei seiner "grünen Premiere" aufgestellt hatte. In den kommenden Jahren will die EU bis zu 250 Milliarden Euro solcher Schuldtitel ausgeben.

"Das wird der größte Green Bond auf dem Markt werden und für Anleger einer der liquidesten, wahrscheinlich der liquideste", sagt Julian Kreipli, Analyst der Unicredit, der mit einem Orderbuch von mehr als 100 Milliarden Euro rechnet. "Die Nachfrage wird wahrscheinlich sehr groß sein", so Kreipli gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Großbritannien mit bisher größter Nachfrage für grüne Anleihe
Das größte Orderbuch aller Zeiten, das es zu schlagen gilt, sind die britischen 100 Milliarden Pfund (118 Milliarden Euro) für einen grünen Bond, und die 145 Milliarden Euro an Zeichnungen, die die EU selbst für einen Sozialbond letztes Jahr aufstellen konnte.

Die EU könnte möglicherweise einige Basispunkte an Zinskosten drauflegen. "Wir erwarten, dass die EU wie bei früheren Deals eine kleine Neuemissions-Prämie bietet – dies wird wahrscheinlich getan, um eine starke Investorenbasis aufzubauen", sagt Floortje Merten, ein Bondstratege bei ABN Amro Bank NV. Er gehe davon aus, dass diese Differenz auf etwa fünf Basispunkte anwachsen könnte – dies werde "wahrscheinlich zu einer sehr starken Nachfrage führen".

Gemeinsame Lead Manager sind Bank of America Securities, Credit Agricole SA, Deutsche Bank AG, Nomura Holdings Inc. und TD Securities. Banken drängeln sich um Gebühren aus Grünbond-Emissionen, die heuer bei über 400 Milliarden Dollar liegen. Die Top-3-Arrangeure weltweit fehlen bei dieser Transaktion allerdings: JPMorgan Chase & Co., BNP Paribas SA und Citigroup Inc. (bloomberg/eml)