Aktien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien haben dieses Jahr insgesamt enttäuscht. "Die Gewinnwarnungen reißen seit einiger Zeit nicht mehr ab", heißt es dazu in einer aktuellen Analyse der DWS. Relativ zum Gesamtmarkt entwickelten sich diese Aktien bereits seit Anfang 2021 enttäuschend. Seit Anfang dieses Jahres habe sich der Absturz beschleunigt. 

Performance-Schere geht auseinander
Die Schere bei der Wertentwicklung beider Sektoren geht damit seit einiger Zeit auseinander. Dazu sagen die DWS-Analysten: "Mit dem Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank gewann diese Entwicklung noch an Dynamik." Der Grund: Der relativ junge Erneuerbare-Energien-Sektor hantiert mit deutlich höheren Verschuldungsgraden als der traditionelle Energiesektor. So ergibt sich ein durchschnittliches Verhältnis von Nettofinanzschulden zum operativen Gewinn vor Abschreibungen von 4,1 für die vergangenen zehn Jahre, während es im traditionellen Öl- und Gassektor gerade einmal 1,64 beträgt. Dazu die DWS-Experten: "Entsprechend belasten höhere Zinsen den Alternativsektor deutlich stärker als den traditionellen Energiesektor."

Die langfristigen Aussichten der nachhaltigen Energien beeinträchtigt das auch aufgrund der politischen Förderung nur in Grenzen. Allerdings stellen sich die Analysten die Frage, "warum in einem eigentlich attraktiven Sektor so wenig Geld verdient wird". (jh)