Der Gründer des E-Auto-Herstellers Tesla, Elon Musk, hat sich in die innerhalb der Asset-Management-Branche nach wie vor schwelende Aktiv-Passiv-Debatte eingeschaltet. Auf der Social-Media-Plattform Twitter, die Musk gerne komplett übernehmen möchte, hat der aus Südafrika stammende US-Unternehmer erklärt, das Wachstum der ETF-Branche sei "zu weit gegangen". Und hat damit seiner Besorgnis über die Auswirkungen von zunehmend passiven Investments auf das dadurch verloren gehende Engagement von Aktionären Ausdruck verliehen.

Musk reagierte damit auf einen Tweet von US-Softwareentwickler und Investor Marc Andreesen, einstiger Mitgründer von Netscape. Andreesen hatte darin beklagt, bei ETFs seien es nicht die eigentlichen Aktionäre, die Druck auf Unternehmen ausüben würden, sondern deren Asset Manager. Darauf entgegnete Musk: "Es werden Entscheidungen im Namen der tatsächlichen Aktionäre getroffen, die deren Interessen zuwiderlaufen" und ergänzte: "Großes Problem mit passiven/Indexfonds!"

Ein etwas schiefer Bezug
Deshalb plädiert der Tesla-Gründer dafür, dass es eine Verschiebung zurück zu aktiven Investments geben sollte. Selbst Vanguard-Gründer Jack Bogle habe das Problem kurz vor seinem Tod erkannt und erklärt, Indexfonds hätten einen zu großen Anteil am Markt. Und der habe wirklich gewusst, wovon er sprach.

Das ist allerdings nicht ganz korrekt. Bogle hat zwar durchaus anerkannt, dass große ETF-Provider zu viele Stimmrechte auf sich vereinigen. Deshalb hat er sich für einen stärkeren Wettbewerb durch mehr aktives Management ausgesprochen. Er ist aber zeitlebens ein Verfechter des Kaufs von kostengünstigen Indexfonds geblieben. (hh)