Anleihehändler halten es für unwahrscheinlich, dass die US-Notenbank im März die Zinsen erneut anheben wird. Das lässt sich am Markt für Terminkontrakte ablesen. Die Fed könnte aber für eine faustdicke Überraschung sorgen, sagt Mohamed El-Erian, Chef-Volkswirtschaftsberater der Allianz. Er misst dem US-Arbeitsmarktbericht, der am 10. März veröffentlicht wird, große Bedeutung bei, berichtet Bloomberg. Vor allem das Lohnwachstum kann nach El-Erians Einschätzung beträchtliche Auswirkung auf das Handeln der Notenbanker haben.

Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen zeigen ein gemischtes Bild. Die Arbeitslosenquote in den USA liegt seit einem Dreivierteljahr unter fünf Prozent, der Zuwachs bei den neuen Stellen im Januar war der größte in vier Monaten. Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind allerdings gegenüber dem Vorjahr nur um 2,5 Prozent gestiegen. Das war das niedrigste Plus seit August. Nicht zuletzt wegen dieser Zahlen sind Händler derzeit zurückhaltend und messen einem Zinsschritt im März eine Wahrscheinlichkeit von nur 34 Prozent bei.

Inflation im Blick
El-Erian sieht die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung im März eher bei 50 bis 60 Prozent. Damit ist er nicht allein: Auch Rick Rieder, CIO im Bereich globale Anleihen bei Blackrock, sieht die Chancen für einen Zinsschritt bei rund 50 Prozent. Marktbeobachter stützen sich allerdings teilweise auf unterschiedliche Zahlen. Während El-Erian vor allem das reine Lohnwachstum im Auge behält, halten andere Experten die Inflationsentwicklung für den Schlüssel zu weiteren Zinsschritten. (fp)