In den vergangenen Monaten haben Anleger viel Geld in zyklische Aktien, Finanz- und Substanztitel umgeschichtet. Vor allem am US-Markt sind die Kurse stark gestiegen. Ein wirkmächtiger Katalysator für die Rotation waren die gestiegenen Inflationserwartungen, sagt Philippe Uzan, CIO bei Edmond de Rothschild Asset Management (EdRAM). "Angesichts der geschwundenen Unsicherheit können sich die Märkte jetzt wieder auf Bewertungskennzahlen und Fundamentaldaten konzentrieren", sagt er.

Einzelne Segmente des US-Aktienmarkts dürften besonders stark von den Deregulierungsplänen der neuen US-Regierung profitieren. "Dass Regulierungsprojekte jetzt auf Eis gelegt werden, ist beispielsweise gut für Aktien von Banken und Lebensversicherern", erklärt Uzan. "Anleger setzen jetzt darauf, dass Trump sein Wahlversprechen hält und das nach der Finanzkrise verabschiedete Dodd-Frank-Gesetz aufweichen wird." Finanztitel sollten darüber hinaus von steigenden Zinssätzen profitieren.

Infrastruktur-Sektor im Aufwind
Bei EdRAM geht man davon aus, dass Unternehmen, die auf die US-Binnenwirtschaft ausgerichtet sind, in den Genuss von Steuersenkungen kommen werden. Infrastrukturfirmen sollten sich besonders gut entwickeln. "Das neue Umfeld wird auch für Unternehmen, die Anlagen für die Industrie herstellen, und für Baumaschinenhersteller wie Caterpillar vorteilhaft sein", sagt Uzan. Daneben sieht er Chancen in der Gesundheitsbranche: "Das Bewertungsniveau ist moderat, der Sektor besitzt ein attraktives Risiko-Rendite-Profil." (fp)