1340892389.jpgSchon jetzt zeichnet sich ab, dass es in den nächsten zwölf Monaten innerhalb der Eurozone kein Wachstum geben wird. „Doch auch wenn diese Aussichten wenig Grund für Optimismus bieten, sehen wir aktuell keinen Anlass für Schwarzmalerei an den Märkten“, sagt Olivier Huet, europäischer Aktienfondsmanager bei Edmond de Rothschild Asset Management. Global rechnen die Rothschild-Analysten mit einem Wachstum von rund 3,5 Prozent. „Dieses weltweite Wachstum reicht für viele europäische Unternehmen völlig aus, um Gewinne zu erzielen“, so Huet.

Präsenz in Wachstumsmärkten spricht für europäische Unternehmen
Der Rothschild-Experte hat großes Vertrauen in europäische Unternehmen. „Es zahlt sich aus, dass viele Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren massiv Kosten gesenkt haben“, so Huet. "Diese Firmen glänzen auch dann mit guten Ergebnissen und starken Bilanzen, wenn der Umsatz nur wenig steigt". Der Fokus richtet sich für die Rothschild-Experten vor allem auf Unternehmen, die ihre Geschäfte außerhalb Europas machen und nicht von der schwachen europäischen Konjunktur abhängig sind. Aufgrund einer hohen Präsenz in wachstumsstarken Märkten dürften sie von der globalen wirtschaftlichen Dynamik am meisten profitieren. Wichtig erscheint aber auch, dass jene Firmen eine echte und nachhaltige Stärke in den strukturellen Wachstumsmärkten aufweisen. „Deshalb konzentrieren wir uns auf Unternehmen, die zu langfristigem Projektengagement entschlossen sind, sodass sie ihre Wettbewerbspositionen in diesen Regionen ausbauen können“, so Huet weiter. Gerade in solch einen Marktumfeld ist bei Unternehmen mit Finanzierungsproblemen Vorsicht geboten. „Bei europäischen Unternehmen mit einem hohen Fremdkapitalanteil, die komplexe Umstrukturierungen benötigen und deren Refinanzierung durch die Banken nicht sicher ist, ist Vorsicht geboten. Die Kreditvergabe der Banken ist derzeit gering und bringt einige Konzerne in Schwierigkeiten“, so Huet.

Exportstarke Unternehmen profitieren
Exportstarke europäische Unternehmen dürften sich in der derzeitigen Phase eines schwächeren Euro-Wechselkurses gut zurechtfinden. Ein schwacher Euro stützt nicht nur die Luftfahrt- und Luxusgüterbranche, er hilft auch Investitionsgüterunternehmen aus Frankreich und Deutschland. "Allerdings sollte man die Exportchancen auch nicht überbewerten. Die großen europäischen Player sind immer stärker vor Ort präsent, um Währungsschwankungen langfristig besser umgehen zu können", sagt Huet.

Der vielversprechendste Sektor sind für die Rothschild-Experten derzeit Konsumgüter. Auch Pharmawerte sind trotz der bereits sehr guten Entwicklung in 2011 nach wie vor attraktiv. "Wir sind zudem überzeugt, dass sich zyklische Aktien in den nächsten Monaten überproportional gut entwickeln könnten, wenn wir aus China gute volkswirtschaftliche Zahlen erhalten. Wir denken aber dann an Gewinnmitnahmen, wenn defensive Papiere von zu vielen Anlegern als sichere Häfen eingestuft werden", so Huet abschließend.(cs)