Nach monatelanger Seitwärtsbewegung hat der Goldpreis im August kräftig zugelegt: um vier Prozent auf 1.321 US-Dollar je Feinunze. Damit hat er zum einen die wichtige 1.300er-Marke überschritten und zum anderen ein neues Jahreshoch erreicht, erklärt Martin Siegel, Edelmetallexperte der Investmentboutique Stabilitas. Viele Marktbeobachter sehen den Grund für den Preisanstieg bei Nordkoreas Raketentests. "Diese Argumentation steht aber auf schwachen Beinen", sagt Siegel.

Die Nordkorea-Krise schwelt bereits seit einigen Monaten, ohne dass der Goldpreis bislang reagiert hätte. Siegel sieht den Grund für den jüngsten Preisanstieg vielmehr bei der schwachen Entwicklung des Greenbacks. In den vergangenen fünf Wochen hat der US-Dollar rund acht Prozent verloren und ist von der Parität zum Euro wieder weit entfernt.

Für den Stabilitas-Experten ist das ein Zeichen dafür, dass das Vertrauen der Anleger in die Papierwährungen schwindet. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, dürften Investoren noch stärker in Sachwerte flüchten, sagt er – unter anderem in Gold.

Palladium auf 16-Jahres-Hoch
Auch Silber, Platin und Palladium legten im August zu. Der Platinpreis stieg um sechs Prozent und näherte sich mit einem Schlusskurs von 997 Dollar je Feinunze wieder der psychologisch wichtigen Marke von 1.000 Dollar an. Das Erstaunliche daran: Platin wird für die Herstellung von Dieselkatalysatoren genutzt. Trotz des Dieselskandals steigt der Preis weiter. Palladium gewann 5,6 Prozent und beendete den August mit einem neuen 16-Jahres-Hoch. "Palladium hat eine sensationelle Entwicklung genommen", kommentiert Siegel. (fp)