Der Goldpreis hat im Oktober weiter konsolidiert. Er sank um 2,7 Prozent und schloss bei einem Kurs von 1.276 US-Dollar je Feinunze. In der kommenden Zeit dürfte er weiter nachgeben, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte der Investmentboutique Stabilitas. Dabei spielt auch der starke US-Dollar eine Rolle: Auf Euro-Basis verlor das Edelmetall im Oktober nur rund einen Prozentpunkt.

Im laufenden Monat sind aus den USA keine Impulse für den Goldpreis zu erwarten. "Ich glaube kaum, dass sich Anleger im Falle eines Sieges von Donald Trump mit Gold eindecken werden", sagt Siegel.

Was Gold-Investoren in jedem Fall im Auge behalten sollten, sind die langsam steigenden Inflationsraten. Sollten sie weiter klettern und die Zentralbanken zu Zinsanhebungen nötigen, geraten Staatsanleihen unter Druck. "Schon kleine Inflationsanstiege drücken die Staatsanleihen nach unten", erklärt Siegel. "Durch die aktuelle Nullzinspolitik hat sich ein dramatischer Hebel aufgebaut, der die Kurse langlaufender Anleihen schon bei einem Anstieg der Inflationsrate auf die angestrebte Rate von zwei Prozent in die Knie zwingen wird." Der Goldpreis wird in solch einem Szenario steigen, schon allein deshalb, weil es dann erst recht an Anlagealternativen mangelt.

Minen-Aktien machen die "üblichen Verluste"
Bei den Aktien der Minengesellschaften passierte im Oktober nicht viel. Die Indizes schlossen deutlich im Minus ab – ein gewohntes Bild für Minen-Investoren. Die Konsolidierungsphase wurde von weiteren Gewinnmitnahmen geprägt. "Mit dem vorsichtigen Anstieg der Inflationsraten und dem Ausblick auf eine weitere Zinserhöhung der Fed sollte diese Phase in den nächsten Wochen beendet werden", sagt der Stabilitas-Experte. Zudem sind die Bewertungen seit dem Sommer deutlich gesunken. "Viele Minenaktien sind um 30 bis 50 Prozent zurückgefallen. Sollte der Goldpreis erneut zulegen, bieten diese Gesellschaften wieder gute Gewinnmöglichkeiten für Investoren."

Auch Platin und Palladium mussten im Oktober Verluste hinnehmen. Platin verlor 4,3 Prozent und schloss bei einem Kurs von 981 Dollar pro Feinunze. Damit fiel das Metall wieder unter die psychologisch wichtige Marke von tausend Dollar pro Feinunze. Palladium verlor im vergangenen Monat sogar 13,8 Prozent und damit die Hälfte seines Septembergewinns. "Davon lässt sich ableiten, dass die Industrienachfrage nach Metallen nicht gerade hoch ist", sagt Siegel. (fp)