Die Seitwärtsbewegung bei Edelmetallen hat sich auch im Juni fortgesetzt, meldet die Investmentboutique Stabilitas. Der Goldpreis fiel demnach im vergangenen Monat um 2,3 Prozent und schloss bei einem Kurs von 1.245 US-Dollar pro Feinunze ab. Jedoch sei der "Flash Crash" von Gold am 26. Juni vermutlich nicht die Folge eines versehentlichen "Fat-Finger-Trades" gewesen, wie vermutet wurde, sagt Martin Siegel, Geschäftsführer von Stabilitas: "Kurz vor dem Preissturz wurden Gold-Futures im Wert von mehr als zwei Milliarden USD auf den Markt geworfen. Dieser Fehler wurde nicht zügig korrigiert, wie es sonst üblich ist."

Zudem sei das angebliche Missgeschick an einem Montagmorgen passiert: "Der Vorgang deutet auf den Verkauf einer großen Investmentbank hin, der nicht darauf bedacht war, einen guten Verkaufspreis zu erzielen, sondern den Preis zu beeinflussen", mutmaßt Siegel. 
Investoren sollten aktuell die Inflation im Auge behalten, rät der Experte. Diese ist in Deutschland im Juni überraschend wieder angestiegen. "Sollte die Inflationsrate weiter steigen, dann ist die Europäische Zentralbank (EZB) irgendwann gezwungen die Zinsen wieder anzuheben, was wiederum Anleihen unter Druck bringen und somit das Interesse an Gold wieder stärken würde", sagt Siegel. 

Silber auf dem absteigenden Ast
Silber verlor im Juni noch mehr als Gold. Der Preis sank um 4,1 Prozent und schloss den Monat mit einem Kurs von 16,61 US-Dollar pro Feinunze ab. Platin und Palladium setzten indes ihre unterschiedliche Entwicklung fort: Während Platin 2,3 Prozent verlor, legte Palladium um drei Prozent zu und schloss bei einem Kurs von 844 US-Dollar pro Feinunze ab. "Sollte Palladium in den kommenden Wochen weiter zulegen, wird eine Parität zwischen den beiden Industriemetallen immer wahrscheinlicher", sagt Siegel. (fp)