Im November ging es für den Goldpreis weiter abwärts. Das Edelmetall verlor 8,4 Prozent und beendete den Monat bei einem Preis von 1.168 US-Dollar je Feinunze. Allein seit der US-Wahl hat der Goldpreis um fast sieben Prozent nachgegeben. "Wie erwartet hatte der Trump-Sieg keinen positiven Einfluss auf den Goldpreis – er hat sogar das Gegenteil bewirkt", sagt Martin Siegel. Der Experte der Investmentboutique Stabilitas hatte im Gegensatz zu vielen anderen Analysten nicht damit gerechnet, dass das Edelmetall bei einem Wahlsieg Trumps zulegen würde.

Der weltgrößte Gold-ETF SPDR Gold Trust hat seit der US-Wahl Abflüsse von mehr als zehn Prozent verzeichnet. Anleger investierten ihr Geld zuletzt lieber in Aktien. Mitte Dezember dürften sie den Blick auf die US-Notenbank Fed richten, die dann den Leitzins anheben könnte, sagt Siegel. Ein solcher Schritt dürfte die Konsolidierung beim Goldpreis jäh beenden – auch wenn die kletternden Marktzinsen bisher keinen Einfluss auf den Goldpreis hatten. "Ich sehe steigende Zinsen nach wie vor positiv für die Goldpreisentwicklung", sagt Siegel.

Sachwerte koppeln sich nicht von Zinsen ab
Auf lange Sicht kommen die alten Regeln für die Entwicklung des Goldpreises wieder zum Tragen, ist der Edelmetallexperte überzeugt. "Langfristig laufen alle Sachwerte, also Aktien, Immobilien und Rohstoffe, bei einer expansiven Zentralbankpolitik nach oben. Die Argumentation schwache Geldwerte gleich starke Sachwerte ist weiterhin gültig." Über kurz oder lang dürfte auch eine weitere Regel wieder gelten: nämlich die, dass Silber und Gold eng korrelieren. Zuletzt hatte sich der Silberpreis teilweise an den Preisen für Basismetalle orientiert. (fp)