Die Entscheidung der chinesischen Notenbank, den Referenzkurs des Yuan um zwei Prozent abzuwerten und dem Abwertungsdruck auch nachzugeben, sind bei weitem nicht so schlimm, wie es die Diskussion darum vermuten lässt. Zu dieser Einschätzung kommen die Strategen der DZ Bank. Die währungspolitische Entscheidung Chinas sei weder der Beginn eines weltweiten Abwertungswettlaufs noch der Anfang der nächsten großen Weltwirtschaftskrise: "Beides halten wir für maßlos übertrieben", heißt es dazu. 

Für China sei der Schritt in der Tat ein großer gewesen, die Einordnung in den internationalen Kontext erscheine aber überzogen. Insbesondere der Vergleich mit den Veränderungen im globalen Devisenmarktgefüge des vergangenen Jahres – also die massive Abwertung des Euro, aber auch anderer Währungen im zweistelligen Prozentbereich – solle bei fairer Beurteilung dazu führen, dass Chinas Abwertung als nur moderat und fundamental absolut gerechtfertigt beurteilt werde. 

Keine faire Beurteilung
Nach einer solchen Beurteilung sehe es derzeit aber nicht aus – zu sehr seien Finanzmärkte und Öffentlichkeit darauf getrimmt, China als Währungsmanipulierer zu brandmarken. Vieles spreche dafür, dass die Unsicherheit aufgrund der Entwicklungen in China vorerst zu erhöhter Risikoaversion und Volatilität an den Märkten führen wird. Die Sorgen um Chinas Konjunktur würden noch lange für Unruhe sorgen, ebenso die Ausrichtung der Währungspolitik. Wer Chinas neuen Kurs aber als "ausufernde Abwertungspolitik" bezeichne und Chinas Yuan als "Schwachwährung", solle seinen Blickwinkel allerdings etwas weiter als die letzten zwei Wochen fassen, empfehlen die DZ-Bank-Strategen. (fp)