DZ Bank sieht Dax Ende 2018 bei 14.000 Punkten
Der deutsche Leitindex Dax hat nach Einschätzungen der DZ Bank das Potenzial, bis Ende nächsten Jahres auf bis zu 14.000 Punkte zu steigen. Das niedrige Zinsniveau würde für die Aktienmärkte eine Art Schutz vor größeren Korrekturen bilden.
Bis zum Jahresende 2018 dürfte der deutsche Leitindex Dax die Marke von 14.000 Punkten erreichen. Davon geht die DZ Bank in ihrem jährlichen Kapitalmarktausblick aus. Solange die Zinsen insgesamt niedrig bleiben, sei nicht mit einer größeren Korrektur an den Börsen zu rechnen, sagt Christian Kahler, Chefanlagestratege der DZ Bank. Er geht davon aus, dass deutsche Blue Chips wieder Rekordgewinne erwirtschaften werden, was auch zu einem nochmaligen Anstieg der Dividendensumme führen könne. Die Dividendenrendite der 30 Dax-Werte taxiert Kahler für das kommende Jahr auf drei Prozent, nach 2,8 Prozent im Jahr 2017.
Die Entwicklung des Europa-Aktienindex Euro Stoxx 50 dürfte den Dax noch übertreffen. Hier erwartet die DZ Bank eine Dividendenrendite von 3,5 Prozent nach 3,2 Prozent im laufenden Jahr. Am Jahresende 2018 dürfte der Index bei 4.000 Punkten stehen, erwartet Kahler.
Dass es für die Indizes nicht noch höher hinaus geht, liegt seiner Ansicht nach daran, dass die Märkte bereits langsam von der ultraexpansiven Geldpolitik entwöhnt werden. "Außerdem mehren sich an den Aktienmärkten die Anzeichen einer Überhitzung. Außergewöhnlich viele Aktienrückkaufprogramme oder ein hohes IPO-Volumen sind hier klassische Indikatoren", erklärt Kahler. Dennoch verfügten die Unternehmen vielerorts über unverändert gesunde Bilanzen und ein respektables Ertragswachstum.
Selektion und Geduld sind Trumpf
Das Musterportfolio der Bank besteht derzeit zu 41 Prozent aus Aktien und zu 59 Prozent aus Anleihen. Kahler würde einen vorübergehenden Kursrückgang nutzen, um die Aktienquote weiter zu erhöhen: "Selektion und Geduld sind Trumpf. Allzu kurzfristige, opportunistische Engagements scheinen im aktuellen Umfeld riskanter denn je", sagt der Stratege.
Besonders aussichtsreich sei der Kauf eines börsengehandelten Indexfonds (ETF) auf den spanischen Aktienindex Ibex. Dieser habe zwar unter der Krise in Katalonien gelitten. Weil zwei Drittel der Gewinne der führenden spanischen Unternehmen allerdings aus dem Ausland stammen, sieht Kahler trotzdem großes Potential. (fp)
