Putins Krieg in der Ukraine bewegt die Welt – und mit ihr die Anlageentscheidungen der Vermögensverwalter. Bereits Ende vergangener Woche hatte der norwegische Staatsfonds sämtlichen Russland-Investitionen abgeschworen. Jetzt folgen einige Vermögensverwalter dem norwegischen Beispiel.

"In Anbetracht der aktuellen Lage werden die von der DWS aktiv verwalteten Publikumsfonds bis auf Weiteres keine neuen Investitionen in russische Wertpapiere tätigen", teilt die Asset-Management-Tochter der Deutschen Bank mit. Bei Fonds, die signifikant in Russland investiert sind, wird die Ausgabe neuer Anteile ausgesetzt. Das "bestehende Russland-Engagement" werde man "im Sinne unserer Kunden managen".

Norweger ziehen sich aus Russland zurück
Zuvor hatte bereits das norwegische Investmenthaus Storebrand Asset Management angekündigt, sich von russischen Wertpapieren zu trennen. Die Absicht sei, "alle betroffenen Beteiligungen so schnell wie möglich zu verkaufen". Der Anbieter ist hierzulande auch mit seiner Marke Skagen Funds präsent. Insgesamt gehe es um Investments in 19 Unternehmen im Wert von umgerechnet 140 Millionen Euro. "Russland hat mit seinem Vorgehen zweifellos gegen das Völkerrecht und das Recht der Staaten auf Selbstverwaltung verstoßen", sagt Storebrand-Chef Jan Erik Saugestad. "Wir glauben, dass es unsere Pflicht als verantwortungsvoller Vermögensverwalter ist, zu handeln."

Der norwegische Finanzminister Trygve Slagsvold Vedum hatte vergangenen Sonntag erklärt, dass der norwegische Staatsfonds alle russischen Investitionen abstößt. Ende 2020 war der Fonds mit rund drei Milliarden Euro an 47 russischen Unternehmen beteiligt. Das entspricht einem Anteil von rund 0,3 Prozent des Anlagevermögens des Staatsfonds. Größte Positionen waren hierbei die russische Bank Sberbank mit Anteilen im Wert von etwa 670 Millionen Euro und der russische Gaskonzern Gazprom mit rund 400 Millionen Euro. Auch die Norweger stellen sich hinter die Sanktionen der Europäischen Union. (fp)