Das Angebot an nachhaltigen Anleihen etwa in Form von Green und Social Bonds hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Nach Meinung von DWS-CIO Björn Jesch sind diese Papiere aus dem Kapitalmarkt nicht mehr wegzudenken und bieten Anlegern gute Alternativen zu traditionellen Anleihen.

Das Marktwachstum habe auch 2023 angehalten und ein neues Rekordvolumen erreicht. Die Emissionen von zweckgebundenen nachhaltigen Anleihen stiegen um acht Prozent auf 895 Milliarden Dollar an. Dazu haben nach Einschätzung von Jesch sowohl die Emittenten auf der Angebotsseite beigetragen wie auch die Anleger, die großes Interesse an den Papieren zeigen. Der Trend scheint sich auch dieses Jahr fortzusetzen.

Neuer EU-Standard sorgt für mehr Akzeptanz
Bei der Auflage nachhaltiger Anleihen orientieren sich Emittenten bislang vor allem an den Standards der International Capital Market Association (ICMA) und der Green Bond Principles (GBP). Mit dem European Green Bond Standard (EUGBS) setzt die EU nun einen neuen Marktstandard. Entscheiden sich Emittenten für den EUGBS, verpflichten sie sich zum Einhalten relativ strikter Vorgaben. Der Glaubwürdigkeit und Akzeptanz des Marktsegments könnte das einen neuen Schub verleihen. 

Jesch geht davon aus, dass Investitionen in nachhaltige Anleihen in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen werden. "Investoren scheinen zunehmend daran interessiert zu sein, mit ihren Anlageentscheidungen etwas für die Umwelt zu tun", so Jesch. Dabei könnten nachhaltige Anleihen gerade in Phasen erhöhter Marktunsicherheit auch erhöhte Renditen liefern gegenüber den traditionellen Anlagen. (jh)