In den vergangenen zehn Jahren hat das Bewusstsein für Nachhaltigkeit stark zugenommen, und Anleger berücksichtigen bei ihren Analysen zunehmend nicht-finanzielle Informationen. "Unternehmen und Drittanbieter reagieren auf diese Nachfrage mit einem ständig wachsenden Datenangebot", hat Nicolas Jamet beobachtet, leitender quantitativer Analyst beim Schweizer Asset Manager RAM Active Investments. "Für uns sind diese zusätzlich verfügbaren Daten eine potenzielle Alpha-Quelle, da sie die über unsere Faktoren bereits erfassten Informationen um ergänzende Profile erweitern", betont er.

Allerdings liegen umfangreiche ESG-Daten über die meisten Unternehmen erst seit kurzem vor. "Im Jahr 2011 veröffentlichten nicht einmal 20 Prozent der im S&P 500 enthaltenen Unternehmen ESG-Daten", so Jamet. "Bis 2016 stieg die Zahl der Unternehmen, die Nachhaltigkeitsberichte oder integrierte Berichte veröffentlichen, auf über 80 Prozent."

Welche ESG-Faktoren tragen zu einer besseren Performance bei?
Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG schätzt, dass drei Viertel der sogenannten N100-Firmen – definiert als die Firmen mit dem größten Umsatz in 49 Ländern – jährliche Nachhaltigkeitsberichte veröffentlichen. Auch die Zahl der Unternehmen, die sich den "Prinzipien für verantwortliches Investieren" der Vereinten Nationen (UN-PRI) angeschlossen haben, steigt rasant.

Für Anleger birgt das neue Herausforderungen, meint Jamet. Denn es gelte, bei Investments die ESG-Faktoren zu berücksichtigen, die zur Steigerung der risikobereinigten Performance eines Portfolios beitragen können. "Die unzähligen wissenschaftlichen Studien, in denen die Beziehung zwischen der unternehmerischen und sozialen Verantwortung und der Wertentwicklung einer Aktie analysiert wird, kommen bisher zu widersprüchlichen Ergebnissen", so der RAM-Analyst. Er hat drei wesentliche Fallstricke ausgemacht, die in diesem Bereich auf Anleger lauern. Welche das sind, lesen Sie in der Bilderstrecke oben – einfach weiterklicken! (bm)