Aufgrund der zuletzt tendenziell enttäuschenden chinesischen Wirtschaftsdaten steigt der Druck auf Peking, mit den USA eine Lösung zu finden. Daher rücke das Treffen von US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsident Xi Jinping am Rande des G20-Gipfels Ende November in Argentinien stärker in den Mittelpunkt des Interesses. "Eine Beilegung des Handelsstreits und damit ein möglicher Verzicht auf weitere Zölle dürften von Investoren und Aktienmärkten sehr positiv aufgenommen werden und zu entsprechender Kurserholung an vielen, vor allem von China abhängigen Börsenplätzen führen“, schreibt Stefan Breintner, stellvertretender Leiter des Bereichs Research & Portfoliomanagement bei DJE Kapital, in einem aktuellen Marktkommentar.

Mit Blick auf die Anlageperspektiven in China sei die Unsicherheit kurzfristig hoch. Die von DJE verwalteten Asienfonds verfügen aus diesem Grund laut Breitner aktuell über eine höhere Kassenposition und sind vor allem in defensiven Sektoren übergewichtet. Im Falle einer Einigung oder einer Beilegung des Zollstreits könnten die Kassenbestände allerdings schnell in strukturell gut positionierte Werte aus zyklischen Sektoren, deren Kurse unter dem Handelsstreit massiv gelitten haben, umgeschichtet werden. Im Falle einer Verschärfung der Zollstreitigkeiten sollte die defensive Positionierung zu einem relativ besseren Abschneiden führen.

Durch die Stimulierungsmaßnahmen der chinesischen Regierung könnte aber auch im Laufe des kommenden Jahres wieder eine Wachstumsphase beginnen. Das Fazit Breitners lautet für Investoren mit längeren Anlagehorizont: "Erneute zollbedingte Kursrückgänge könnten sich daher als gute Einstieg- oder Zukaufgelegenheit erweisen.“ (aa)