Bitcoin sei im besten Fall eine Spekulationsblase von Tulpenmanie-artigem Ausmaß – oder im schlimmsten Fall ein groß angelegter Schwindel. Mit diesen recht brüsken Worten zog JP-Morgan-Vorstandschef Jamie Dimon nicht nur den Zorn der Kryptowährungs-Community auf sich, jetzt droht ihm auch noch ein gerichtliches Nachspiel.

Denn die in Schweden und Österreich ansässige Firma Blockswater, die sich auf die Bereitstellung von Liquidität für Kryptowährungen spezialisiert hat, klagt Dimon nun gemäß Artikel 12 der europäischen Marktmissbrauchsverordnung direkt an. Seine krititischen Aussagen seien demnach bewusst falsch und irreführend platziert worden, wie Florian Schweitzer, Managing Partner bei Blockswater, gegenüber Bloomberg erklärt. Sein konkreter Vorwurf wiegt schwer: Marktmissbrauch.

Ein Fall von Doppelmoral?
In den Raum stellt Schweitzer außerdem den Vorwurf, wonach JP Morgan an der Nasdaq Nordic Bitcoin-Papiere auf Exchange-Traded-Notes-Basis handle. "Das ist ein klarer Fall von Doppelmoral und riecht nach Marktmanipulation", so Schweitzer. JPMorgan selbst hat an anderer Stelle zu diesen Vorwürfen Stellung genommen. Die ausgewiesenen Trades seien nicht von der Bank selbst durchgeführt worden. Es handele sich also um keinen Eigenhandel, sondern um Orders, die von Kunden via JPMorgan durchgeführt wurden.

Was Dimon mit eigenen Mitarbeitern anstellen würde, die auf Krypotowährungen setzen, hatte der Bankboss unlängst ebenfalls unmissverständlich klargestellt: "Wenn wir einen Trader hätten, der mit Bitcoins handelt, ich würde ihn innerhalb von einer Sekunde feuern". (hw/ps)