Der deutsche Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) plant ein Altersvorsorgedepot für die Bürger. Ein Gesetzentwurf zur Reform der privaten Altersvorsorge wird für diesen Herbst erwartet. Wie er sich selbst finanziell für seinen Ruhestand absichert, hat Lindner der "Berliner Morgenpost" verraten.  

"Als Finanzminister habe ich mich freiwillig den Compliance-Regeln meines Ministeriums unterworfen", erklärt er im Gespräch mit der Zeitung. Das bedeutet, dass Investitionen in Einzelaktien oder andere spezielle Anlageformen für ihn ausgeschlossen sind. Die Compliance-Vorgaben, die unter anderem Interessenskonflikten vorbeugen sollen, waren im Bundesfinanzministerium nach dem Skandal um den früheren Zahlungsdienstleister Wirecard eingeführt worden. Christian Lindner setzt bei der Geldanalage daher auf passiv gemanagte Indexfonds und Immobilien.

Langer Atem, starker Nerven
Ob Anleger es ihm gleichtun sollten, könne er nicht sagen, schließlich dürfe er keine Ratschläge geben, so der Finanzminister. Linder wirbt aber immer wieder öffentlich für eine Stärkung der Aktienkultur in Deutschland. Das jüngste Beben an den Märkten sieht er nicht als "systemische Krise". "An der Börse gilt, dass man langen Atem und starke Nerven haben muss", sagte er der "Berliner Morgenpost". Schwankungen und Einbrüche gebe es immer mal wieder, bisher hätten die Märkte aber stets irgendwann wieder ins Plus gedreht. (am)