Sollten die beiden größten deutschen Geldhäuser tatsächlich fusionieren, dürfte das nach Schätzungen der europäischen Bankenaufsichtsbehörden rund 20.000 Arbeitsplätze kosten. "Das wäre ein Blutbad", zitiert die "Financial Times" einen Aufseher. In ihrem Bericht äußerten die Behörden außerdem Bedenken, ob eine Übernahme der Commerzbank durch die Deutsche Bank überhaupt erfolgreich wäre.

So können sich die Branchenwächter vorstellen, dass es der Deutschen Bank an der nötigen "Brutalität" mangelt, um die Übernahme erfolgreich durchzuziehen. Die Behörden haben jedenfalls angekündigt, einen wie auch immer gearteten Schulterschluss nur dann zu genehmigen, wenn es "glaubwürdige und tragfähige" Pläne für die Umsetzung gibt. Intern bereiten sie sich aber wohl auf regelmäßige Besprechungen mit der Geschäftsführung der beiden Banken vor.

Gespräche haben begonnen
Am Wochenende bestätigten Deutsche Bank und Commerzbank die seit Wochen kursierenden Gerüchte, dass bereits informelle und ergebnisoffene Konsultationen zu einer möglichen Fusion stattgefunden haben. Bundesfinanzminister Olaf Scholz setzte noch eins drauf und erklärte am Montag, dass es "Beratungen" über eine Fusion gibt. Ob am Ende der Gespräche zwischen Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing und Commerzbank-Vorstand Martin Zielke auch offizielle Verhandlungen stehen, ist allerdings noch völlig offen. (fp)