Am Montag hatte Finanzminister Olaf Scholz am Rande eines Treffens der Euro-Finanzminister in Brüssel auf Frage nach Presseberichten über eine mögliche Fusion der beiden größten privaten Geldinstitute in Deutschland wörtlich gesagt: "Es gibt Beratungen über die Situation, wie sie ist. Mehr gebe es dazu nicht zu sagen", zitiert ihn die Nachrichtenagentur Reuters. SPD-Mann Scholz gilt gemeinsam mit seinem Staatssekretär Jörg Kukies als treibende Kraft einer Verschmelzung der Konkurrenten. Andernfalls, so ihr Argument, könnten die Banken beim Ausbruch einer neuen Finanzkrise oder einer Rezession in existenzielle Schwierigkeiten geraten.

Laut Medienberichten sind die Großaktionäre der Deutschen Bank überwiegend gegen eine Fusion. Offen geäußert hat sich bisher allerdings nur der US-Finanzinvestor Cerberus, der an beiden Instituten beteiligt ist und Zustimmung signalisiert hat. Auch der Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef Paul Achleitner gilt als Befürworter einer nationalen Bankenlösung. Die Aktienkurse beider Geldhäuser waren gestern kräftig gestiegen. 

Neuer Schwung in der Sache
Mit der Bestätigung informeller Gespräche durch die Politik kommt nun offenbar noch mehr Bewegung in die Sache. Wie Reuters mit Verweis auf Insider meldet, sollen die Vorgespräche in "drei bis fünf Wochen" abgeschlossen sein.

Der Aufsichtsrat der Commerzbank trifft sich danach am 21. März zu seiner regulären Sitzung – auch dabei könnte das Thema eine Rolle spielen. Ob am Ende der Gespräche offizielle Verhandlungen stehen, ist gegenwärtig aber noch völlig offen. (fp)