Seit die Deutsche Bank und die Commerzbank offiziell über einen Zusammenschluss verhandeln, sind die Angestellten der beiden Geldinstitute in Aufruhr. Viele fürchten um ihren Job – und sehen sich immer häufiger nach Alternativen um. "Die Mitarbeiter machen sich Gedanken, was die Fusion für sie heißt, und suchen nach einem Plan B", zitiert das "Handelsblatt" den in London ansässigen Personalberater Reto Jauch. Mit dieser Beobachtung ist Jauch nicht alleine: Viele Headhunter können sich nach Informationen der Zeitung vor Anfragen von Angestellten der beiden Geldhäuser kaum noch retten.

Vor allem bei den Beschäftigten der Commerzbank ist die Angst vor einem Jobverlust groß. Das Kreditinstitut hat seine Investmentbanking-Sparte nach der Finanzkrise massiv verkleinert. Daher fürchteten vor allem die Investmentbanker in London und New York laut "Handelsblatt", dass sie bei einer Fusion von der Deutschen Bank einfach überrollt werden. Auch bei der Deutschen Bank ist indes die Verunsicherung groß. Viele Mitarbeiter glauben laut "Handelsblatt", dass sich die Bank künftig noch stärker auf Deutschland konzentrieren und ihren globalen Anspruch endgültig aufgeben wird.
 
Mitarbeiter wollen protestieren
Die Sorgen der Belegschaft sind nicht unbegründet: Arbeitnehmerverbände sehen durch die Fusion bis zu 40.000 Arbeitsplätze bedroht. Mitarbeiter von Commerzbank und Deutscher Bank wollen daher in den kommenden Wochen gemeinsam auf die Straße gehen und gegen den geplanten Zusammenschluss protestieren. Auch vermehrte Warnstreiks sind nicht ausgeschlossen.

Mit dem Slogan "Getrennt in den Farben, gemeinsam in den Zielen" wollen die Arbietnehmervertreter ab dem 28. März deutlich machen, warum eine Fusion aus ihrer Sicht falsch wäre. Neben der Gefahr eines massiven Stellenabbaus zweifeln sie auch daran, dass eine fusionierte Megabank ein erfolgreiches Geschäftsmodell haben würde, das ihnen eine langfristige Perspektive bietet. (fp)