Die deutschen Bundesländer zählen zu den Profiteuren des Bitcoin-Hypes – zumindest indirekt. Im vergangenen Jahr stellten sie digitale Münzen in Millionen-Wert aus kriminellen Geschäften sicher, große Teile dieser Ausbeute haben sie bereits verkauft. Das berichtet die "Wirtschaftswoche". Der Erlös durch den Verkauf lag bei mindestens zwei Millionen Euro, teilten die zuständigen Justizbehörden auf Anfrage der Zeitschrift mit. Das Geld kommt den Opfern zugute, fließt teilweise aber auch in die jeweiligen Landeshaushalte.

Bayern und Baden-Württemberg sammelten von Kriminellen Bitcoins im Wert von mehr als 616.000 beziehungsweise rund 520.000 Euro ein. Auch Niedersachsen und Rheinland-Pfalz stellten sechsstellige Beträge sicher. "Der Umgang mit Cybergeld hat durch die massiven Kurssprünge vergangenes Jahr enorm an Bedeutung gewonnen", zitiert die "Wirtschaftswoche" den Chef einer befassten Landesbehörde. Für den Verkauf der Bitcoins nutzten manche Länder die Plattform Bitcoin.de. Andere versteigerten die digitalen Münzen.

Bundesländer sind keine Spekulanten
Im Normalfall sieht das Gesetz vor, dass aus kriminellen Geschäften beschlagnahmte Güter erst nach Abschluss der Gerichtsverfahren weiterverwertet werden dürfen. Wegen der extremen Kursschwankungen bei Kryptowährungen verkauften die Länder die eingesammelten Bitcoins allerdings im Zuge von Notveräußerungen bereits vorab. Ein zuständiger Staatsanwalt erklärte gegenüber der "Wirtschaftswoche", die Länder könnten nicht wie Spekulanten auf steigende Kurse wetten. (fp)