Kaum hat die US-Börse Chicago Board Options Exchange (CBOE) den ersten Future auf die Kryptowährung Bitcoin aufgelegt, überlegt die Deutsche Börse in Frankfurt nachzuziehen. Dies berichtet das "Handelsblatt". An der Derivatesparte Eurex gebe es Pläne, ähnlich wie in Chicago Terminkontrakte auf die virtuelle Währung aufzulegen.

"Wir schauen uns das Thema an und sprechen mit unseren Kunden", zitiert die Zeitung eine Sprecherin der Deutschen Börse. "Und wir überlegen, wie man mit den offenen Fragen umgehen könnte." Experten seien allerdings der Ansicht, es würde noch einige Monate dauern, bis die Deutsche Börse tatsächlich Bitcoin-Futures herausbringen kann, schreibt das "Handelsblatt". Die neuen Produkte müssten schließlich mit den Aufsichtsbehörden diskutiert werden, zudem ist die Zustimmung der Konzerngremien erforderlich.

Nasdaq geht Anfang 2018 mit Bitcoin-Futures an der Start
Die CBOE hat am vergangenen Wochenende den ersten Bitcoin-Future aufgelegt. Am 18. Dezember wird die größte Terminbörse der Welt, die Chicago Mercantile Exchange (CME) in Chicago, folgen. Anfang 2018 will auch die US-Technologiebörse Nasdaq Terminkontrakte auf die Kryptowährung herausbringen.

Auch Eurex halte Bitcoin für eine "verlockende Geschichte", schreibt das "Handelsblatt". Es gebe allerdings auch noch eine Reihe von Herausforderungen, für die Lösungen gefunden werden müssten. Der zugrunde liegende Spot-Markt sei fragmentiert, das mache die Preisfindung schwieriger und weniger transparent. Zudem sei der Bitcoin-Markt unreguliert, und es gebe regelmäßig starke Kursausschläge.

Deutsche Börse prüft Index auf Krypotwährungen
Diese und weitere Themen seien zu lösen, bevor Produkte auflegt werden könnten, sagte Eurex dem "Handelsblatt". "Aber wenn die Nachfrage von Kunden da ist, dann gehen wir die Herausforderungen an", hieß es. Die Deutsche Börse prüfe außerdem, ob es sinnvoll wäre, einen auf Kryptowährungen basierenden Index anzubieten. (am)