Optimistisch, aber nicht euphorisch – so beschreibt Stefan Kreuzkamp, Chefanlagestratege der Deutschen Asset Management, seinen Ausblick auf das kommende Jahr an den internationalen Finanzmärkten. So werde die Weltwirtschaft um die drei Prozent wachsen – wie in den Vorjahren auch. "Wir befinden uns im achten Jahr des Wachstums in Folge, das so lange wie seit den 1960er-Jahren nicht mehr. Das sollte man nicht außer acht lassen", sagte Kreuzkamp anlässlich der Präsentation des Ausblicks für 2017 in Frankfurt.

Die Wachstumsaussichten würden zwar langweilig klingen, aber in den vergangenen Jahren habe sich viel getan. In der Euro-Zone sei die Inflation noch weiter gesunken, die USA hingegen hätte fast die Vollbeschäftigung erreicht. "Das wird mit Blick auf die Inflation spannend, wenn Vollbeschäftigung auf die vom künftigen US-Präsidenten Trump angekündigten Steueranreize und Investitionen treffen", so Kreuzkamp.

Das Hauptproblem bleibe weiterhin die gestiegene Verschuldung der Staaten, insbesondere in der Eurozone. Da ein höheres Wachstum kaum zu erzielen sei und eine Inflation nicht absehbar, blieben nur negative Zinssätze, um die Schuldenlast zu senken. "Wir können uns höhere Zinsen nicht leisten", sagte der Anlagestratege. Daher werde die Europäische Zentralbank ihr Wertpapier-Kaufprogramm fortsetzen. "Aber sie wird ihre Sprache ändern in Richtung eines Tapering, also eines Einstiegs in den Ausstieg aus dem Kaufprogramm", glaubt Kreuzkamp.

Die wichtigsten Prognosen von Stefan Kreuzkamp und Kollegen für das Anlagejahr 2017 finden Sie in unserer Bilderstrecke oben – einfach weiterklicken! (ert/fp)