Das Jahr 2018 dürfte an den Kapitalmärkten etwas holpriger verlaufen als das zu Ende gehende Jahr, erklären die Anlagestrategen und Volkswirte des Fondsanbieters Deka in ihrem Kapitalmarktausblick. "An den Aktienmärkten erwarten wir wieder mehr Schwankungen, von starken Renditeanstiegen gehen wir nicht aus", schreiben die Deka-Experten. Anleger kämen auch in den nächsten Jahren nicht um den Aktienmarkt herum, wenn sie Rendite erwirtschaften wollen.

Trotz stärkerer Schwankungen an den Kapitalmärkten spricht aber vieles für eine Fortsetzung der guten wirtschaftlichen Entwicklung. "Wirtschaft und Finanzmärkte sind robuster geworden gegenüber vielfältigen politischen Risiken", schreiben die Deka-Strategen. Der Fondsanbieter geht in seinem Basisszenario von einem moderaten Wachstum der Weltwirtschaft, niedriger Inflation und weiterhin niedrigen Zinsen aus. In diesem Szenario, dem die Experten eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 75 Prozent zuschreiben, wird sich die schleppende Regierungsbildung in Deutschland nicht nennenswert auf die konjunkturelle Entwicklung auswirken. In Großbritannien dagegen dürfte der Brexit die Wachstumserwartungen dämpfen.

Rezession und Rückkehr zur Vorkrisenwelt: Beides wenig wahrscheinlich
Im Negativszenario der Deka führt die Eskalation des Nordkorea-Konflikts zu einer größeren militärischen Auseinandersetzung, während Kurskorrekturen in hoch bewerteten Marktsegmenten größere Turbulenzen auslösen. Zudem könnte eine ausufernde Inflation kräftige Zinssteigerungen und schließlich, nach 2018, einen konjunkturellen Einbruch nach sich ziehen. Eine dauerhafte Wachstumsabschwächung in China würde schließlich zu einer globalen Rezession führen. Die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario schätzen die Deka-Strategen mit 15 Prozent aber als gering ein.

Noch unwahrscheinlicher ist mit zehn Prozent der Eintritt des Positivszenarios: In diesem würden Niedrigzinsen und gestiegenes Vertrauen zu überraschend starkem Wachstum ohne nennenswert steigende Inflationsraten führen. Kräftige Gewinnanstiege der Unternehmen würden spürbare Aktienkursanstiege nach sich ziehen, und eine starke Wachstumsdynamik in den Schwellenländern hätte positive Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft. (fp)